Birkenpollen-Allergie?
Birkenpollen-Allergie?

Birkenpollen-Allergie?

oder die Frage: Bin ich gut genug?

Ich denke, viele Menschen mögen die Birke. Schon in jungen Jahren begrüßen ihre zarten hellgrünen Blätter uns im Frühjahr, die noch dünnen Äste tanzen im Wind als wollten sie uns zuwinken. Wenn dieser Baum dann älter geworden ist, glänzt je nach Art seine schwarz-weiße Rinde und bildet einen anmutigen Kontrast zum blauen Himmel. Eine Birke ist immer fotogen.

Doch warum haben so viele von uns eine Allergie gegen die Pollen dieses so wunderschönen Baumes?

Das wollte wohl unterbewusst meine letzte Baum-Kundin für sich herausfinden. In den meisten Baum-Coachings lasse ich meine „Baum-Patienten“ den Treffpunkt bestimmen. Es macht mehr Sinn, das Einzugsgebiet des Kunden auszuwählen, denn durch die gewonnenen Erkenntnisse gehen sie anschließend wacher und bewusster immer wieder diesen Weg und erfahren so Stück für Stück mehr über sich.

Wie gesagt, ich machte mich also auf den Weg. Als Neu-Bielefelderin verließ ich mich auf meine Uschi, wie ich liebevoll mein Navi nenne. „Sie haben ihr Ziel erreicht“, säuselte mir Uschi ins Ohr. Verdutzt schaute ich mich um. Ob meine Kundin sich wohl mit der Adresse vertan hatte? Kein Wald, keine Wiese, Industriegebiet, in unmittelbarer Nähe die JVA Bielefeld und die Lärmschutzmauer der A33 war auch zu sehen. Ich überprüfte noch einmal den Standort und stieg dann zögerlich und mit großen Augen aus meinem Auto. „Na ja, sie wird schon wissen, was sie tut“, dachte ich und lief langsam die Straße entlang. Da vernahm ich auch schon Motorengeräusch hinter mir. Der Wagen stoppte und Verena, so wollen wir die Kundin mal nennen, lief mir mit einem breiten Grinsen entgegen. „Hallo Verena“, begrüßte ich sie. „Wo ist denn hier der Wald?“ Sie lachte laut und sagte: „Den gibt es da hinten, doch ich wollte mit dir einen Weg gehen, der mich seit Jahren anzieht. Dieser Weg befindet sich nicht in einem Wald, sondern hier an dieser Stelle.“ Ich schaute mich um. OK, wir standen auf einer Kreuzung. „Welche Richtung schlägst du vor?“ fragte ich sie. „Die mit den meisten Bäumen“, antwortete sie.

Und nun fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren. Auch ich darf mich immer wieder neu einlassen, mich wundern, mich überraschen lassen. „Du meinst die Birken-Allee? Sie ist mir im ersten Moment im Winter gar nicht so bewusst aufgefallen.“ „Ja, diesen Weg gehe ich seit Jahren mit meinem Hund. Hier fühle ich mich immer wohl, er tut mir irgendwie gut.“ Ich lächelte und freute mich darauf herauszufinden, was diese geballte Birken-Energie mit Verena zu tun hatte. „Na dann los, Birken wir kommen“, rief ich ihnen zu und wir setzten uns in Bewegung.

Langsamen Schrittes näherten wir uns den ersten Exemplaren. Der Weg war ca. 300 Meter lang und eingesäumt von Birken. Ohne Worte gingen wir zwei nebeneinander her. Nein, wir schritten um es besser auszudrücken. Nach ungefähr 100 Metern bat ich Verena stehen zu bleiben und ihre Augen zu schließen. „Welches Gefühl kommt jetzt gerade, oder welche Erinnerungen und Bilder tauchen in dir auf?“ fragte ich sie. Nach ein paar Sekunden des Nachdenkens und Besinnens atmete Verena tief ein und aus und sprach: „Mein Job-Wechsel, meine Trennung. Ich fühle mich nicht selbstbewusst genug, weiß nicht wie ich das alles bewältigen soll.“

Sie berichtete mir weiter mit einem Lächeln im Gesicht, wie es ihr aber immer besser ging, nachdem sie diese Birken-Allee durchschritten hatte. „Weißt du Verena, du hast instinktiv genau das Richtige für dich getan. Du hast dir eine Baumart ausgesucht, die exakt zu deinen Themen passt.

So funktioniert das Energie-Feld. Du sendest elektromagnetische Schwingungen aus. Die Birke funkt auch auf einer bestimmten Frequenz. In eurem Falle habt ihr euch ganz einfach angezogen, ihr funktet auf gleicher Wellenlänge. Ich kann aus Erfahrung berichten, zu dem oder den Bäumen, zu denen man sich hingezogen fühlt, hat man immer sein Thema. Wenn wir uns darauf einlassen, dürfen wir von den Bäumen manchmal mehr erfahren als in einer Gesprächstherapie. Wir werden auf unser Thema aufmerksam gemacht und erhalten anschließend unsere Medizin. Die ist in Baum-Sprache ausgedrückt Energie.“

„Wie kann ich das besser verstehen?“ fragte mich Verena. „Die Baum-Therapie funktioniert ähnlich der Homöopathie. Arsen wird eingenommen bei Symptomen wie Erbrechen, Übelkeit usw., eben solche Symptome, die man bei einer tatsächlichen Arsen-Vergiftung haben würde. Die Birke hat unter anderem das Thema Selbstwert. Wer sich nicht liebenswert findet, zu oft zu allem ja und Amen sagt, wer sich nicht gut genug fühlt, meint alle anderen sind viel schöner, sein Herz verschlossen hat und daran glaubt alleine den Weg gehen zu müssen, der erhält von eben unserer Birke Frequenzen gefunkt, die dieses Gefühl neutralisieren. Hält man sich immer wieder an ihr auf, so gelingt Schritt für Schritt eine Veränderung im Bewusstsein“.

„Und deshalb hat es mich also immer wieder hierher gezogen, ich habe dieselbe Frequenz wie die Birke?“ „ Genau, und ohne von Baum-Energien gewusst zu haben, ging es dir immer nach deinem Besuch besser. Nun, da wir uns heute näher mit diesem Baum beschäftigen, kannst du demnächst ganz gezielt innerliche Fragen stellen. Im Einzugsgebiet der Birke wirst du Impulse aus deinem Unterbewusstsein erhalten. Dieses weiß eh immer besser Bescheid, als dein Verstand. Im Bereich der Birken wird dir der Verstand auch nicht allzu häufig dazwischen funken, denn er arbeitet auf einer anderen Frequenz. Er erreicht dich hier nämlich nicht und das ist gut so.“

„Aber warum bin ich denn dann so allergisch gegen diese Birkenpollen?“ fragte mich Verena mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck an der geschätzten 50. Birke auf dieser Allee.

„Du musst wissen,“ begann ich, „bei den Kelten stand die Tanne für den Lebensbeginn, die Eibe für das Ende und die Birke für den Schritt ins Erwachsenenalter. In diesem Entwicklungsstadium reift der Mensch, wird selbstbewusster, erkennt sich an. Wer mit den Themen fortschreitende Entwicklung, Selbstwert und neue Lebenswege ein Problem hat, reagiert mit einer innerlichen Abwehrhaltung. Unser Körper und unser Bewusstsein lehnen diese Entwicklungsschritte ab und bekämpfen die Pollen des Baumes, der uns doch nur helfen will.“

„Du hast Recht,“ versicherte mir Verena, „nach meiner Trennung habe ich mich nicht mehr liebenswert gefühlt, hatte kaum Lebensenergie, fand mich hässlich und habe mich auch nicht getraut, auf eine Stellenanzeige zu antworten. Den neuen Arbeitsplatz habe ich mittlerweile gefunden, vielleicht weil ich so oft darüber nachgedacht hatte hier auf diesem Birken-Weg, doch das mit einem neuen Partner, das ist mir noch nicht gelungen.“

„Weißt du was die Birke dir zum Thema Liebe sagen möchte?“ fragte ich sie mit einem Lächeln. Verena schaute mich ganz gespannt aber auch sehr ernst an. „Wenn sie mir helfen könnte, meine Selbstzweifel abzulegen, mein ständiges Genörgel an mir wenn ich in den Spiegel schaue, wenn sie mir helfen könnte, dass ich mich nicht mehr ständig selbst herunter ziehe, wie wunderbar wäre das!“ Ich schaute Verena wissend an. Ähnliches hatte ich hinter mir und die riesige Hausbirke an meinem damaligen Wohnort in Essen hatte mich jeden Morgen freundlich begrüßt und mich auf meinen neuen Lebensweg gebracht, eben nach Bielefeld.

„Weißt du was,“ begann ich zu sinnieren,

„die Birke ruft dir zu: „Nimm dich so an wie du bist. Lerne zu warten, bleibe stehen und sei geduldig bis das Leben auf dich zu kommt. Liebe dich, denn nur dann kannst du die Beziehung zu jemand anderem genießen. Was du immer suchst, ist bereits in dir! Lehne dich einfach zurück und feiere dein Leben!“ Und weiter sprach ich: „ Erinnere dich an den Sommer, die Birkenäste tanzen leicht im Wind. So leicht darfst du leben. Tanze, lache, freue dich! Die Birke hilft dir dein Herz zu öffnen und endlich du zu sein. Wenn dir das gelingt, funktioniert es auch mit dem Nachbarn“, lachte ich.

Verenas Blick ging zum Himmel. Noch waren keine Blätter an den Ästen der Birken zu entdecken. Sie schloss die Augen. Nachdem sich unsere Blicke wieder trafen, machte sie einige Schritte auf eine Birkin zu. Sie war für mich ganz sicher ein weibliches Exemplar. Verena umarmte sie und blieb dort noch lange stehen. Ich sah, wie ihr Tränen hinunter kullerten. Nach einiger Zeit und einem liebevollen Blick in die Baumkrone des Birkenweibes kam sie zu mir. „Ich hatte gerade ein wunderbares Bild vor Augen, als ich an dem Baum stand. Ich sah mich in den Spiegel schauen und fand mich schön. Ich denke, ich werde mich wieder im Fitness-Studio anmelden. In der Zeit, in der ich noch keinen Partner gefunden habe, mache ich nur schöne Sachen. Ich wollte immer schon einmal auf einem Pferd reiten, warum nicht jetzt?“ „Wow“, platzte es aus mir heraus, „Dein Empfänger funktioniert hervorragend und die Birke hat eine ausgezeichnete Sendeleistung. Dass diese Impulse so schnell kommen, das erlebe ich nicht allzu oft.“

Wir konnten nicht anders, wir zwei umarmten uns und unsere Blicke gingen zu dieser Birke. In Gedanken bedankte sich jede von uns für diese besonderen Momente und Gefühle. Schweigend liefen wir zurück zu unseren Wagen.

„Ich bin gespannt, welche Baumart als nächste dran sein wird“, kicherte Verena. „Ab heute betrachte ich die Bäume völlig neu. Ich danke dir.“ Mit diesen Worten verließen wir den Ort und freuten uns schon auf unsere nächste Begegnung.

….und, bist du auch allergisch gegen Birkenpollen? Mach dich auf den Weg und suche sie auf. Ich wette, sie haben dir viel über dich zu erzählen.

Ein Kommentar

  1. Axel

    Unter einer Birke habe ich auch gesessen und mich wohl gefühlt. Ich dachte, es wäre der Ilex, auf den wir aufmerksam geworden waren. Seine herabhängenden Zweige umspielten mich im leichten Herbstwind. Die Birke erlaubte mir ein angenehmes Sitzen, wo ich doch durch meine Buckeligkeit mich schon beim Meditieren stets in meiner Haltung übe. Der Baum gab meinem Körper eine wohltuende Ruhe und Ausgeglichenheit. Die bei mir – meist nächtlichen – Stressbilder waren weit weg. Das feinsinnige Heranführen an diese besondere Erfahrung hat durch Angela meine Befindlichkeit sehr gefördert. Ich wünsche mir, ich könnte so etwas weiterhin erleben und darauf aufbauen, auch andere belebende, erfrischende Eindrücke sammeln, vielleicht ja sogar einmal ähnlich feinfühlig vermitteln. Nur zu – ich kann’s empfehlen.

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