Gemeinsam sind wir stark
Gemeinsam sind wir stark

Gemeinsam sind wir stark

oder die Baum-Ehe zwischen Buche und Efeu

Ich komme gerade von einer intuitiven Wanderung zurück. Was heißt intuitiv in diesem Fall?

In mir wächst beim Einkauf der Gedanke, meinen Wohnort Bielefeld auf besondere Bäume zu untersuchen.

Damit ergibt sich die Frage: „Bielefeld ist so groß, wo soll ich anfangen zu suchen?“ Von wem auch immer (innere Führung) werde ich an diese Stellen geleitet. Ich kenne mich nicht aus in Windflöte, Sieker oder sonst welchen Stadtteilen von Bielefeld. Mein innerer Impuls meldet auf der Strecke vom Rewe nach Hause einfach ein Stopp. Ich weiß, es klingt merkwürdig, doch so war es bisher immer.

Diesmal fuhr ich „über den Berg“, so nennt man die Strecke Osningstraße in Richtung Sennestadt. Kurz vor der Abzweigung nach Hillegossen kam das innere Zeichen, dieses Stopp. An diesem Montag hatte ich frei, der Regen gerade aufgehört und einen wirklichen Plan, wie ich diesen Vormittag verbringen sollte, gab es auch nicht.

„OK, ich biege ja schon ab“, antwortete ich innerlich meiner ständigen Begleitung (diese kennen die meisten von euch ja schon). Wanderwege, Beschilderungen, Vorbereitung meinerseits Nullanzeige. Als Marschverpflegung hatte ich lediglich eine Banane dabei. „Es muss etwas daran sein, wenn du mich umleitest“, sprach ich innerlich zu meiner Begleitung, „ich guck mal, wo ich parken kann.“ Einen Platz fand ich auch sofort neben einer Altkleiderstation. „Hier war ich auch noch nicht“, brummelte ich innerlich vor mir her, „schön ist irgendwie anders“.

Meine Wanderschuhe parkten wie immer für den Fall der Fälle im Kofferraum. Die eingekauften Stiefmütterchen beiseite geschoben, Banane in die rechte Jackentasche, Schlüssel und Handy in die linke und auf ging es.

Auf der gegenüber liegenden Seite des Parkplatzes erblickte ich das schöne Bielefelder Berghotel. Ein Wanderweg führte an der wohl befahrenen Autostrecke vorbei. „Was soll ich hier?“, hörte ich mich innerlich jammern. „OK, die lauten Vogelstimmen versöhnen mich etwas, sie möchten wohl gegen den Straßenlärm ansingen, doch ich kann hier nichts Besonderes entdecken“. „Muss denn immer auf Anhieb das Paradies gefunden werden? Der Weg ist das Ziel, komme erst einmal runter, erhole dich von deinen trüben morgendlichen Gedanken und laufe einfach. Ein Schritt vor den anderen, lass dich treiben“, redete meine ständige Begleitung auf mich ein. Ich zog meine linke Augenbraue hoch und tat, was mir aufgetragen wurde.

Wie so oft konnte ich mich nicht an den vorgegebenen Weg halten und bog kurz, nachdem ich eine Straße überquert hatte die für den Durchgangsverkehr gesperrt war, links ab in den Buchenwald. Efeu-Bewuchs, Feldrand und Wuchsrichtung der Bäume zogen mich an. Neugierig wie immer wollte ich wissen, welche Energie an diesem Ort herrschte. Eine gewisse Unruhe, Erdstrahlung konnte ich ausmachen. Der Baumwuchs verrät dem Kenner schon einiges über die Ortsqualität. Hier erblickte ich starke Verästelungen am Baumstamm, ungesundes Aussehen, viele abgestorbene Bäume. Ich wollte mich nicht länger an diesem Ort aufhalten, also bog ich wieder auf den Wanderweg, der an der Straße Richtung Hillegossen entlang führte. Mittlerweile kam die Sonne heraus, der Blick über eingesäte Äcker, Fachwerk-Bauernhäuser und leicht blauen Himmel versöhnten mich mit meiner Frage, warum ich ausgerechnet hier herumlief.

Was hatte meine Begleitung mir eindringlich gesteckt: „Lass dich ein, der Weg ist das Ziel.“

Nach fünf Minuten musste ich unweigerlich nach links abbiegen, denn ich konnte keinen Weg mehr an der Straße entdecken. Zunächst lief ich auf ein schönes Haus zu. Mehrere alte Eichen begrüßten mich mit ihrer majestätischen Ausstrahlung. Zeugen einer längst vergessenen Zeit. Was sie hier an diesem Ort wohl schon alles erlebt hatten? Die ersten Löwenzahnblättchen leuchteten mich an und ich konnte nicht anders, als einige von ihnen abzuzupfen und in einer Plastiktüte mit zu nehmen. Erste Frühlingsvitamine im Salat, morgen würde die neue Jahreszeit eingeläutet werden.

Der Waldweg verlief unspektakulär. Okay, ich konnte eine felsige Stelle ausmachen, auf dem zwei Buchen bizarr wuchsen. Ohne Blattkleid wirkten sie im Gegenlicht besonders gut als Fotomodel. Manchmal muss ich innerlich lachen. Einige Bäume verhalten sich für mich wie aufdringliche Teilnehmerinnen an Germanys Next Topmodel. „Fotografiere mich“, scheinen sie mir zuzurufen und ja, ich tu es immer. Ob sie dann bei mir eine Set-Card erhalten steht auf einem anderen Blatt, doch für den Moment geben sie erst einmal Ruhe. Diese zwei Buchen waren solche Typen. Was mir ihr Baumwuchs jedoch verriet war, dass sie sich ihren Wohnplatz auf einer Verwerfung ausgesucht hatten und das machte ihnen das Leben nicht einfach. Mein Blick schweifte über das gesamte Waldgebiet. Es sah irgendwie trostlos aus, dazu noch dieser graue Himmel, der sich mittlerweile wieder breit gemacht hatte, ich konnte keine Verzückung in mir feststellen. „Na ja, eine Nullnummer diesmal, ein Waldweg halt ohne besondere Ausstrahlung“ ging es mir durch den Kopf. Der Gedanke an GNTM ließ mich allerdings schmunzeln, denn dort treten auch immer wieder Mädels ohne Ausstrahlung an, im Fernsehen wie im Wald.

Und hier hatten wir ihn wieder, den positiven Wald-Effekt. Der Weg ist das Ziel, Gedanken über Probleme rückten in den Hintergrund, mein Lächeln war zurück, abgelenkt durch meine Neugier, besondere Bäume zu entdecken durfte ich zugeben, es ging mir bedeutend besser als vor einer halben Stunde. Dieser Zustand wäre mir zuhause beim aufräumen nicht geglückt.

Doch weiter des Weges. Ohne App oder dergleichen lief ich einfach weiter und musste schon etwas aufpassen, dass ich die Orientierung nicht verlor. Ich hörte Kinderstimmen, eine Schulglocke. Mein Blick folgte dieser Richtung, doch er wurde nicht nur vom Gemurmel der Stimmen angezogen.

Was war das? Ungefähr 100 Meter vom Weg entfernt konnte ich etwas sehr Gewaltiges erkennen, eine Präsenz, eine Größe, eine Ausstrahlung, die ihresgleichen suchte. Bestimmt nicht von jedem Spaziergänger entdeckt, strahlte mich von dort ein Baumwesen an, das mich zu rufen schien. Ich folgte diesem Sog, stapfte über matschigen Waldboden, ließ mich nicht aufhalten von Holunder und Co., die sich mir in den Weg stellen oder mich einfach nur necken wollten. Natürlich begegne ich jedem Waldstück in achtsamer Haltung und frage innerlich ab, ob mein Eintritt erlaubt sei. Meistens erhalte ich ein „Ja“, so wie hier in Bielefeld-Hillegossen.

Um diese Buche hatten sich weitere kleinere Eichen und Baumgenossen angesiedelt. Die Buche beherrschte diesen einzigartigen Ort. Besonders fiel mir als erstes ihr extrem großes Elfenauge auf (eine Baumwuchsform, wenn sich der Baum teilt und wieder zusammen wächst). An solch einem Ort, so konnte ich es mir vorstellen, hatten sich in der Vergangenheit bestimmt unsere Vorfahren, die Kelten und Germanen eingefunden, um ihre Neugeborenen durchs Elfenauge hindurch zu reichen. Dieser Akt sollte ihnen besonders viel Lebenskraft auf ihrem Weg verleihen.

Wenn dies schon alles an Auffälligkeiten gewesen wäre, nein ihre markante Ausstrahlung erzielte die Buche erst durch den Zusammenwuchs mit einer Efeu-Pflanze.

Ich war vollkommen ergriffen. Mit solch einem Kraftbaum hatte ich auf der bisher langweiligen Strecke niemals gerechnet. Von rechts, von links, aus 30 Meter Entfernung und wieder zurück. Ich tänzelte um diesen Baum herum wie ein aufgescheuchtes Huhn, schoss unzählige Fotos von diesem bezaubernden Wesen. Um in der Sprache eines Top-Model-Fotografen zu bleiben: Dieser Baum wurde von mir vom Fleck weg zum Shooting eingeladen und aufs Cover der nächsten Vogue der Wälder gebracht.

Wir alle kennen die zarten Ranken einer Efeu-Pflanze, wie sie sich erst schüchtern, nach Jahren etwas stärker ausbreiten an vielen Bäumen. In diesem Fall stand das Efeu der Buche jedoch fast als eigenständiger Baum zur Seite. Solch starke Ranken hatte ich bisher noch nie erblicken dürfen. Die Efeu-Pflanze bildete erst in einigen Metern sein Blattwerk aus, nicht wie sonst üblich schon am Stamm des Wirtes. Bis zu einer Höhe von ca. fünf Metern waren seine starken Arme fest mit der Buche verwachsen, ohne dass ein Efeu-Blatt zu sehen war.

Schaute ich ehrfürchtig in die Höhe, so vermittelten die beiden mir folgendes Gefühl: „Ich, Efeu, habe mir dich Buche ausgesucht, um für immer bei dir zu bleiben. Ich bilde neben dir und mit deiner Hilfe starke Wurzeln, damit wir gemeinsam gen Himmel wachsen können. Es ist nicht einfach an diesem Standort zu leben, deshalb bin ich zu dir gekommen, um dir zu helfen. Gemeinsam strotzen wir der Erdstrahlung entgegen, bündeln unsere Kräfte, umarmen uns, halten uns, und erleben immer wieder einen neuen Frühling gemeinsam. In unserer Kombination strahlen wir weit über diesen Wald hinaus, wer uns finden soll, findet uns und darf in unserer Stärke baden. Wir versorgen unser Umfeld mit einem hohen Bewusstsein, transformieren Negativität, vermitteln Schönheit, Gemeinschaft, Stärke und Liebe.“

Was soll ich sagen, mir kamen die Tränen. Ich war so dankbar, diesen Ort gefunden zu haben. Nein, es ist falsch ausgedrückt, der Ort hatte mich gerufen. Eben noch geparkt am Altkleider-Container, nichts ahnend von der Großartigkeit dieses Waldstückes, stand ich nun leise weinend an einem trüben Märztag 2023 in Bielefeld-Hillegossen vor dem absoluten Top-Model der Wälder. Ich musste mich erst einmal setzen, suchte mir einen umgefallenen Baum, der an seinem Ende auch mit Efeu überwuchert war. Meine Augen schlossen sich und ich atmete einfach nur ein und aus. Nicht denken, nur genießen. Diese Ortsqualität suchte ihresgleichen. Das sind Highlights einer Geomantin.

Wie sprach vorhin das Efeu zur Buche: „Wer uns findet, darf in unserer Stärke baden“.

Das tat ich nun in vollen Zügen. An solch einem Platz verlieren sich negative Gedanken wie von selbst, unsere Zellen tanken Power-Energie, unsere Organe werden geflutet mit besten Informationen, Speicherplatz wird frei gegeben, unsere Cache gelöscht. Nach dem Besuch eines solchen Platzes ist unser Datenspeicher bereinigt und wir haben wieder Platz für Wichtiges.

Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich dort in der Kälte verweilte. Mein Hosenboden war auch etwas feucht geworden, egal, an solch einer Tankstelle konnte ich nicht krank werden. Gefühle von Dankbarkeit, Ehrfurcht und Demut hielten mich noch einige Minuten am Ort. Mein Blick richtete sich noch einmal in die Kronen der beiden. Wie ein sich umschlingendes altes Ehepaar schienen sie mir zuzurufen :„Wir wünschen dir immer viel Kraft. Wenn es dir einmal nicht so gut gehen sollte, erinnere dich an uns. In der Gemeinschaft bist du stark. Verbindet euch, haltet euch und ihr werdet leuchten wie wir. Alles ist Resonanz, ihr werdet die Richtigen anziehen.“

Wahre Worte. Sehr ergriffen stand ich auf, klopfte mir ein paar vertrocknete Buchenblätter von der Hose, lächelte dem Baum-Paar ein letztes Mal zu und nahm den Ausgang Richtung Wanderweg. „Im Sommer wird das Pärchen vom Weg aus nicht zu sehen sein“, dachte ich beim Gehen. Die wahren Schätze liegen halt oft im Verborgenen und was du finden sollst, kommt zu dir.

oder die Baum-Ehe zwischen Buche und Efeu

Ich komme gerade von einer intuitiven Wanderung zurück. Was heißt intuitiv in diesem Fall?

In mir wächst beim Einkauf der Gedanke, meinen Wohnort Bielefeld auf besondere Bäume zu untersuchen.

Damit ergibt sich die Frage: „Bielefeld ist so groß, wo soll ich anfangen zu suchen?“ Von wem auch immer (innere Führung) werde ich an diese Stellen geleitet. Ich kenne mich nicht aus in Windflöte, Sieker oder sonst welchen Stadtteilen von Bielefeld. Mein innerer Impuls meldet auf der Strecke vom Rewe nach Hause einfach ein Stopp. Ich weiß, es klingt merkwürdig, doch so war es bisher immer.

Diesmal fuhr ich „über den Berg“, so nennt man die Strecke Osningstraße in Richtung Sennestadt. Kurz vor der Abzweigung nach Hillegossen kam das innere Zeichen, dieses Stopp. An diesem Montag hatte ich frei, der Regen gerade aufgehört und einen wirklichen Plan, wie ich diesen Vormittag verbringen sollte, gab es auch nicht.

„OK, ich biege ja schon ab“, antwortete ich innerlich meiner ständigen Begleitung (diese kennen die meisten von euch ja schon). Wanderwege, Beschilderungen, Vorbereitung meinerseits Nullanzeige. Als Marschverpflegung hatte ich lediglich eine Banane dabei. „Es muss etwas daran sein, wenn du mich umleitest“, sprach ich innerlich zu meiner Begleitung, „ich guck mal, wo ich parken kann.“ Einen Platz fand ich auch sofort neben einer Altkleiderstation. „Hier war ich auch noch nicht“, brummelte ich innerlich vor mir her, „schön ist irgendwie anders“.

Meine Wanderschuhe parkten wie immer für den Fall der Fälle im Kofferraum. Die eingekauften Stiefmütterchen beiseite geschoben, Banane in die rechte Jackentasche, Schlüssel und Handy in die linke und auf ging es.

Auf der gegenüber liegenden Seite des Parkplatzes erblickte ich das schöne Bielefelder Berghotel. Ein Wanderweg führte an der wohl befahrenen Autostrecke vorbei. „Was soll ich hier?“, hörte ich mich innerlich jammern. „OK, die lauten Vogelstimmen versöhnen mich etwas, sie möchten wohl gegen den Straßenlärm ansingen, doch ich kann hier nichts Besonderes entdecken“. „Muss denn immer auf Anhieb das Paradies gefunden werden? Der Weg ist das Ziel, komme erst einmal runter, erhole dich von deinen trüben morgendlichen Gedanken und laufe einfach. Ein Schritt vor den anderen, lass dich treiben“, redete meine ständige Begleitung auf mich ein. Ich zog meine linke Augenbraue hoch und tat, was mir aufgetragen wurde.

Wie so oft konnte ich mich nicht an den vorgegebenen Weg halten und bog kurz, nachdem ich eine Straße überquert hatte die für den Durchgangsverkehr gesperrt war, links ab in den Buchenwald. Efeu-Bewuchs, Feldrand und Wuchsrichtung der Bäume zogen mich an. Neugierig wie immer wollte ich wissen, welche Energie an diesem Ort herrschte. Eine gewisse Unruhe, Erdstrahlung konnte ich ausmachen. Der Baumwuchs verrät dem Kenner schon einiges über die Ortsqualität. Hier erblickte ich starke Verästelungen am Baumstamm, ungesundes Aussehen, viele abgestorbene Bäume. Ich wollte mich nicht länger an diesem Ort aufhalten, also bog ich wieder auf den Wanderweg, der an der Straße Richtung Hillegossen entlang führte. Mittlerweile kam die Sonne heraus, der Blick über eingesäte Äcker, Fachwerk-Bauernhäuser und leicht blauen Himmel versöhnten mich mit meiner Frage, warum ich ausgerechnet hier herumlief.

Was hatte meine Begleitung mir eindringlich gesteckt: „Lass dich ein, der Weg ist das Ziel.“

Nach fünf Minuten musste ich unweigerlich nach links abbiegen, denn ich konnte keinen Weg mehr an der Straße entdecken. Zunächst lief ich auf ein schönes Haus zu. Mehrere alte Eichen begrüßten mich mit ihrer majestätischen Ausstrahlung. Zeugen einer längst vergessenen Zeit. Was sie hier an diesem Ort wohl schon alles erlebt hatten? Die ersten Löwenzahnblättchen leuchteten mich an und ich konnte nicht anders, als einige von ihnen abzuzupfen und in einer Plastiktüte mit zu nehmen. Erste Frühlingsvitamine im Salat, morgen würde die neue Jahreszeit eingeläutet werden.

Der Waldweg verlief unspektakulär. Okay, ich konnte eine felsige Stelle ausmachen, auf dem zwei Buchen bizarr wuchsen. Ohne Blattkleid wirkten sie im Gegenlicht besonders gut als Fotomodel. Manchmal muss ich innerlich lachen. Einige Bäume verhalten sich für mich wie aufdringliche Teilnehmerinnen an Germanys Next Topmodel. „Fotografiere mich“, scheinen sie mir zuzurufen und ja, ich tu es immer. Ob sie dann bei mir eine Set-Card erhalten steht auf einem anderen Blatt, doch für den Moment geben sie erst einmal Ruhe. Diese zwei Buchen waren solche Typen. Was mir ihr Baumwuchs jedoch verriet war, dass sie sich ihren Wohnplatz auf einer Verwerfung ausgesucht hatten und das machte ihnen das Leben nicht einfach. Mein Blick schweifte über das gesamte Waldgebiet. Es sah irgendwie trostlos aus, dazu noch dieser graue Himmel, der sich mittlerweile wieder breit gemacht hatte, ich konnte keine Verzückung in mir feststellen. „Na ja, eine Nullnummer diesmal, ein Waldweg halt ohne besondere Ausstrahlung“ ging es mir durch den Kopf. Der Gedanke an GNTM ließ mich allerdings schmunzeln, denn dort treten auch immer wieder Mädels ohne Ausstrahlung an, im Fernsehen wie im Wald.

Und hier hatten wir ihn wieder, den positiven Wald-Effekt. Der Weg ist das Ziel, Gedanken über Probleme rückten in den Hintergrund, mein Lächeln war zurück, abgelenkt durch meine Neugier, besondere Bäume zu entdecken durfte ich zugeben, es ging mir bedeutend besser als vor einer halben Stunde. Dieser Zustand wäre mir zuhause beim aufräumen nicht geglückt.

Doch weiter des Weges. Ohne App oder dergleichen lief ich einfach weiter und musste schon etwas aufpassen, dass ich die Orientierung nicht verlor. Ich hörte Kinderstimmen, eine Schulglocke. Mein Blick folgte dieser Richtung, doch er wurde nicht nur vom Gemurmel der Stimmen angezogen.

Was war das? Ungefähr 100 Meter vom Weg entfernt konnte ich etwas sehr Gewaltiges erkennen, eine Präsenz, eine Größe, eine Ausstrahlung, die ihresgleichen suchte. Bestimmt nicht von jedem Spaziergänger entdeckt, strahlte mich von dort ein Baumwesen an, das mich zu rufen schien. Ich folgte diesem Sog, stapfte über matschigen Waldboden, ließ mich nicht aufhalten von Holunder und Co., die sich mir in den Weg stellen oder mich einfach nur necken wollten. Natürlich begegne ich jedem Waldstück in achtsamer Haltung und frage innerlich ab, ob mein Eintritt erlaubt sei. Meistens erhalte ich ein „Ja“, so wie hier in Bielefeld-Hillegossen.

Um diese Buche hatten sich weitere kleinere Eichen und Baumgenossen angesiedelt. Die Buche beherrschte diesen einzigartigen Ort. Besonders fiel mir als erstes ihr extrem großes Elfenauge auf (eine Baumwuchsform, wenn sich der Baum teilt und wieder zusammen wächst). An solch einem Ort, so konnte ich es mir vorstellen, hatten sich in der Vergangenheit bestimmt unsere Vorfahren, die Kelten und Germanen eingefunden, um ihre Neugeborenen durchs Elfenauge hindurch zu reichen. Dieser Akt sollte ihnen besonders viel Lebenskraft auf ihrem Weg verleihen.

Wenn dies schon alles an Auffälligkeiten gewesen wäre, nein ihre markante Ausstrahlung erzielte die Buche erst durch den Zusammenwuchs mit einer Efeu-Pflanze.

Ich war vollkommen ergriffen. Mit solch einem Kraftbaum hatte ich auf der bisher langweiligen Strecke niemals gerechnet. Von rechts, von links, aus 30 Meter Entfernung und wieder zurück. Ich tänzelte um diesen Baum herum wie ein aufgescheuchtes Huhn, schoss unzählige Fotos von diesem bezaubernden Wesen. Um in der Sprache eines Top-Model-Fotografen zu bleiben: Dieser Baum wurde von mir vom Fleck weg zum Shooting eingeladen und aufs Cover der nächsten Vogue der Wälder gebracht.

Wir alle kennen die zarten Ranken einer Efeu-Pflanze, wie sie sich erst schüchtern, nach Jahren etwas stärker ausbreiten an vielen Bäumen. In diesem Fall stand das Efeu der Buche jedoch fast als eigenständiger Baum zur Seite. Solch starke Ranken hatte ich bisher noch nie erblicken dürfen. Die Efeu-Pflanze bildete erst in einigen Metern sein Blattwerk aus, nicht wie sonst üblich schon am Stamm des Wirtes. Bis zu einer Höhe von ca. fünf Metern waren seine starken Arme fest mit der Buche verwachsen, ohne dass ein Efeu-Blatt zu sehen war.

Schaute ich ehrfürchtig in die Höhe, so vermittelten die beiden mir folgendes Gefühl: „Ich, Efeu, habe mir dich Buche ausgesucht, um für immer bei dir zu bleiben. Ich bilde neben dir und mit deiner Hilfe starke Wurzeln, damit wir gemeinsam gen Himmel wachsen können. Es ist nicht einfach an diesem Standort zu leben, deshalb bin ich zu dir gekommen, um dir zu helfen. Gemeinsam strotzen wir der Erdstrahlung entgegen, bündeln unsere Kräfte, umarmen uns, halten uns, und erleben immer wieder einen neuen Frühling gemeinsam. In unserer Kombination strahlen wir weit über diesen Wald hinaus, wer uns finden soll, findet uns und darf in unserer Stärke baden. Wir versorgen unser Umfeld mit einem hohen Bewusstsein, transformieren Negativität, vermitteln Schönheit, Gemeinschaft, Stärke und Liebe.“

Was soll ich sagen, mir kamen die Tränen. Ich war so dankbar, diesen Ort gefunden zu haben. Nein, es ist falsch ausgedrückt, der Ort hatte mich gerufen. Eben noch geparkt am Altkleider-Container, nichts ahnend von der Großartigkeit dieses Waldstückes, stand ich nun leise weinend an einem trüben Märztag 2023 in Bielefeld-Hillegossen vor dem absoluten Top-Model der Wälder. Ich musste mich erst einmal setzen, suchte mir einen umgefallenen Baum, der an seinem Ende auch mit Efeu überwuchert war. Meine Augen schlossen sich und ich atmete einfach nur ein und aus. Nicht denken, nur genießen. Diese Ortsqualität suchte ihresgleichen. Das sind Highlights einer Geomantin.

Wie sprach vorhin das Efeu zur Buche: „Wer uns findet, darf in unserer Stärke baden“.

Das tat ich nun in vollen Zügen. An solch einem Platz verlieren sich negative Gedanken wie von selbst, unsere Zellen tanken Power-Energie, unsere Organe werden geflutet mit besten Informationen, Speicherplatz wird frei gegeben, unsere Cache gelöscht. Nach dem Besuch eines solchen Platzes ist unser Datenspeicher bereinigt und wir haben wieder Platz für Wichtiges.

Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich dort in der Kälte verweilte. Mein Hosenboden war auch etwas feucht geworden, egal, an solch einer Tankstelle konnte ich nicht krank werden. Gefühle von Dankbarkeit, Ehrfurcht und Demut hielten mich noch einige Minuten am Ort. Mein Blick richtete sich noch einmal in die Kronen der beiden. Wie ein sich umschlingendes altes Ehepaar schienen sie mir zuzurufen :„Wir wünschen dir immer viel Kraft. Wenn es dir einmal nicht so gut gehen sollte, erinnere dich an uns. In der Gemeinschaft bist du stark. Verbindet euch, haltet euch und ihr werdet leuchten wie wir. Alles ist Resonanz, ihr werdet die Richtigen anziehen.“

Wahre Worte. Sehr ergriffen stand ich auf, klopfte mir ein paar vertrocknete Buchenblätter von der Hose, lächelte dem Baum-Paar ein letztes Mal zu und nahm den Ausgang Richtung Wanderweg. „Im Sommer wird das Pärchen vom Weg aus nicht zu sehen sein“, dachte ich beim Gehen. Die wahren Schätze liegen halt oft im Verborgenen und was du finden sollst, kommt zu dir.

Also sei offen bei deinen Spaziergängen, verfeinere deine Sinne und lass dich rufen von den Bäumen. Jeder bekommt die Möglichkeit sein Top-Model zu entdecken. Viel Spaß!

oder die Baum-Ehe zwischen Buche und Efeu

Ich komme gerade von einer intuitiven Wanderung zurück. Was heißt intuitiv in diesem Fall?

In mir wächst beim Einkauf der Gedanke, meinen Wohnort Bielefeld auf besondere Bäume zu untersuchen.

Damit ergibt sich die Frage: „Bielefeld ist so groß, wo soll ich anfangen zu suchen?“ Von wem auch immer (innere Führung) werde ich an diese Stellen geleitet. Ich kenne mich nicht aus in Windflöte, Sieker oder sonst welchen Stadtteilen von Bielefeld. Mein innerer Impuls meldet auf der Strecke vom Rewe nach Hause einfach ein Stopp. Ich weiß, es klingt merkwürdig, doch so war es bisher immer.

Diesmal fuhr ich „über den Berg“, so nennt man die Strecke Osningstraße in Richtung Sennestadt. Kurz vor der Abzweigung nach Hillegossen kam das innere Zeichen, dieses Stopp. An diesem Montag hatte ich frei, der Regen gerade aufgehört und einen wirklichen Plan, wie ich diesen Vormittag verbringen sollte, gab es auch nicht.

„OK, ich biege ja schon ab“, antwortete ich innerlich meiner ständigen Begleitung (diese kennen die meisten von euch ja schon). Wanderwege, Beschilderungen, Vorbereitung meinerseits Nullanzeige. Als Marschverpflegung hatte ich lediglich eine Banane dabei. „Es muss etwas daran sein, wenn du mich umleitest“, sprach ich innerlich zu meiner Begleitung, „ich guck mal, wo ich parken kann.“ Einen Platz fand ich auch sofort neben einer Altkleiderstation. „Hier war ich auch noch nicht“, brummelte ich innerlich vor mir her, „schön ist irgendwie anders“.

Meine Wanderschuhe parkten wie immer für den Fall der Fälle im Kofferraum. Die eingekauften Stiefmütterchen beiseite geschoben, Banane in die rechte Jackentasche, Schlüssel und Handy in die linke und auf ging es.

Auf der gegenüber liegenden Seite des Parkplatzes erblickte ich das schöne Bielefelder Berghotel. Ein Wanderweg führte an der wohl befahrenen Autostrecke vorbei. „Was soll ich hier?“, hörte ich mich innerlich jammern. „OK, die lauten Vogelstimmen versöhnen mich etwas, sie möchten wohl gegen den Straßenlärm ansingen, doch ich kann hier nichts Besonderes entdecken“. „Muss denn immer auf Anhieb das Paradies gefunden werden? Der Weg ist das Ziel, komme erst einmal runter, erhole dich von deinen trüben morgendlichen Gedanken und laufe einfach. Ein Schritt vor den anderen, lass dich treiben“, redete meine ständige Begleitung auf mich ein. Ich zog meine linke Augenbraue hoch und tat, was mir aufgetragen wurde.

Wie so oft konnte ich mich nicht an den vorgegebenen Weg halten und bog kurz, nachdem ich eine Straße überquert hatte die für den Durchgangsverkehr gesperrt war, links ab in den Buchenwald. Efeu-Bewuchs, Feldrand und Wuchsrichtung der Bäume zogen mich an. Neugierig wie immer wollte ich wissen, welche Energie an diesem Ort herrschte. Eine gewisse Unruhe, Erdstrahlung konnte ich ausmachen. Der Baumwuchs verrät dem Kenner schon einiges über die Ortsqualität. Hier erblickte ich starke Verästelungen am Baumstamm, ungesundes Aussehen, viele abgestorbene Bäume. Ich wollte mich nicht länger an diesem Ort aufhalten, also bog ich wieder auf den Wanderweg, der an der Straße Richtung Hillegossen entlang führte. Mittlerweile kam die Sonne heraus, der Blick über eingesäte Äcker, Fachwerk-Bauernhäuser und leicht blauen Himmel versöhnten mich mit meiner Frage, warum ich ausgerechnet hier herumlief.

Was hatte meine Begleitung mir eindringlich gesteckt: „Lass dich ein, der Weg ist das Ziel.“

Nach fünf Minuten musste ich unweigerlich nach links abbiegen, denn ich konnte keinen Weg mehr an der Straße entdecken. Zunächst lief ich auf ein schönes Haus zu. Mehrere alte Eichen begrüßten mich mit ihrer majestätischen Ausstrahlung. Zeugen einer längst vergessenen Zeit. Was sie hier an diesem Ort wohl schon alles erlebt hatten? Die ersten Löwenzahnblättchen leuchteten mich an und ich konnte nicht anders, als einige von ihnen abzuzupfen und in einer Plastiktüte mit zu nehmen. Erste Frühlingsvitamine im Salat, morgen würde die neue Jahreszeit eingeläutet werden.

Der Waldweg verlief unspektakulär. Okay, ich konnte eine felsige Stelle ausmachen, auf dem zwei Buchen bizarr wuchsen. Ohne Blattkleid wirkten sie im Gegenlicht besonders gut als Fotomodel. Manchmal muss ich innerlich lachen. Einige Bäume verhalten sich für mich wie aufdringliche Teilnehmerinnen an Germanys Next Topmodel. „Fotografiere mich“, scheinen sie mir zuzurufen und ja, ich tu es immer. Ob sie dann bei mir eine Set-Card erhalten steht auf einem anderen Blatt, doch für den Moment geben sie erst einmal Ruhe. Diese zwei Buchen waren solche Typen. Was mir ihr Baumwuchs jedoch verriet war, dass sie sich ihren Wohnplatz auf einer Verwerfung ausgesucht hatten und das machte ihnen das Leben nicht einfach. Mein Blick schweifte über das gesamte Waldgebiet. Es sah irgendwie trostlos aus, dazu noch dieser graue Himmel, der sich mittlerweile wieder breit gemacht hatte, ich konnte keine Verzückung in mir feststellen. „Na ja, eine Nullnummer diesmal, ein Waldweg halt ohne besondere Ausstrahlung“ ging es mir durch den Kopf. Der Gedanke an GNTM ließ mich allerdings schmunzeln, denn dort treten auch immer wieder Mädels ohne Ausstrahlung an, im Fernsehen wie im Wald.

Und hier hatten wir ihn wieder, den positiven Wald-Effekt. Der Weg ist das Ziel, Gedanken über Probleme rückten in den Hintergrund, mein Lächeln war zurück, abgelenkt durch meine Neugier, besondere Bäume zu entdecken durfte ich zugeben, es ging mir bedeutend besser als vor einer halben Stunde. Dieser Zustand wäre mir zuhause beim aufräumen nicht geglückt.

Doch weiter des Weges. Ohne App oder dergleichen lief ich einfach weiter und musste schon etwas aufpassen, dass ich die Orientierung nicht verlor. Ich hörte Kinderstimmen, eine Schulglocke. Mein Blick folgte dieser Richtung, doch er wurde nicht nur vom Gemurmel der Stimmen angezogen.

Was war das? Ungefähr 100 Meter vom Weg entfernt konnte ich etwas sehr Gewaltiges erkennen, eine Präsenz, eine Größe, eine Ausstrahlung, die ihresgleichen suchte. Bestimmt nicht von jedem Spaziergänger entdeckt, strahlte mich von dort ein Baumwesen an, das mich zu rufen schien. Ich folgte diesem Sog, stapfte über matschigen Waldboden, ließ mich nicht aufhalten von Holunder und Co., die sich mir in den Weg stellen oder mich einfach nur necken wollten. Natürlich begegne ich jedem Waldstück in achtsamer Haltung und frage innerlich ab, ob mein Eintritt erlaubt sei. Meistens erhalte ich ein „Ja“, so wie hier in Bielefeld-Hillegossen.

Um diese Buche hatten sich weitere kleinere Eichen und Baumgenossen angesiedelt. Die Buche beherrschte diesen einzigartigen Ort. Besonders fiel mir als erstes ihr extrem großes Elfenauge auf (eine Baumwuchsform, wenn sich der Baum teilt und wieder zusammen wächst). An solch einem Ort, so konnte ich es mir vorstellen, hatten sich in der Vergangenheit bestimmt unsere Vorfahren, die Kelten und Germanen eingefunden, um ihre Neugeborenen durchs Elfenauge hindurch zu reichen. Dieser Akt sollte ihnen besonders viel Lebenskraft auf ihrem Weg verleihen.

Wenn dies schon alles an Auffälligkeiten gewesen wäre, nein ihre markante Ausstrahlung erzielte die Buche erst durch den Zusammenwuchs mit einer Efeu-Pflanze.

Ich war vollkommen ergriffen. Mit solch einem Kraftbaum hatte ich auf der bisher langweiligen Strecke niemals gerechnet. Von rechts, von links, aus 30 Meter Entfernung und wieder zurück. Ich tänzelte um diesen Baum herum wie ein aufgescheuchtes Huhn, schoss unzählige Fotos von diesem bezaubernden Wesen. Um in der Sprache eines Top-Model-Fotografen zu bleiben: Dieser Baum wurde von mir vom Fleck weg zum Shooting eingeladen und aufs Cover der nächsten Vogue der Wälder gebracht.

Wir alle kennen die zarten Ranken einer Efeu-Pflanze, wie sie sich erst schüchtern, nach Jahren etwas stärker ausbreiten an vielen Bäumen. In diesem Fall stand das Efeu der Buche jedoch fast als eigenständiger Baum zur Seite. Solch starke Ranken hatte ich bisher noch nie erblicken dürfen. Die Efeu-Pflanze bildete erst in einigen Metern sein Blattwerk aus, nicht wie sonst üblich schon am Stamm des Wirtes. Bis zu einer Höhe von ca. fünf Metern waren seine starken Arme fest mit der Buche verwachsen, ohne dass ein Efeu-Blatt zu sehen war.

Schaute ich ehrfürchtig in die Höhe, so vermittelten die beiden mir folgendes Gefühl: „Ich, Efeu, habe mir dich Buche ausgesucht, um für immer bei dir zu bleiben. Ich bilde neben dir und mit deiner Hilfe starke Wurzeln, damit wir gemeinsam gen Himmel wachsen können. Es ist nicht einfach an diesem Standort zu leben, deshalb bin ich zu dir gekommen, um dir zu helfen. Gemeinsam strotzen wir der Erdstrahlung entgegen, bündeln unsere Kräfte, umarmen uns, halten uns, und erleben immer wieder einen neuen Frühling gemeinsam. In unserer Kombination strahlen wir weit über diesen Wald hinaus, wer uns finden soll, findet uns und darf in unserer Stärke baden. Wir versorgen unser Umfeld mit einem hohen Bewusstsein, transformieren Negativität, vermitteln Schönheit, Gemeinschaft, Stärke und Liebe.“

Was soll ich sagen, mir kamen die Tränen. Ich war so dankbar, diesen Ort gefunden zu haben. Nein, es ist falsch ausgedrückt, der Ort hatte mich gerufen. Eben noch geparkt am Altkleider-Container, nichts ahnend von der Großartigkeit dieses Waldstückes, stand ich nun leise weinend an einem trüben Märztag 2023 in Bielefeld-Hillegossen vor dem absoluten Top-Model der Wälder. Ich musste mich erst einmal setzen, suchte mir einen umgefallenen Baum, der an seinem Ende auch mit Efeu überwuchert war. Meine Augen schlossen sich und ich atmete einfach nur ein und aus. Nicht denken, nur genießen. Diese Ortsqualität suchte ihresgleichen. Das sind Highlights einer Geomantin.

Wie sprach vorhin das Efeu zur Buche: „Wer uns findet, darf in unserer Stärke baden“.

Das tat ich nun in vollen Zügen. An solch einem Platz verlieren sich negative Gedanken wie von selbst, unsere Zellen tanken Power-Energie, unsere Organe werden geflutet mit besten Informationen, Speicherplatz wird frei gegeben, unsere Cache gelöscht. Nach dem Besuch eines solchen Platzes ist unser Datenspeicher bereinigt und wir haben wieder Platz für Wichtiges.

Ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich dort in der Kälte verweilte. Mein Hosenboden war auch etwas feucht geworden, egal, an solch einer Tankstelle konnte ich nicht krank werden. Gefühle von Dankbarkeit, Ehrfurcht und Demut hielten mich noch einige Minuten am Ort. Mein Blick richtete sich noch einmal in die Kronen der beiden. Wie ein sich umschlingendes altes Ehepaar schienen sie mir zuzurufen :„Wir wünschen dir immer viel Kraft. Wenn es dir einmal nicht so gut gehen sollte, erinnere dich an uns. In der Gemeinschaft bist du stark. Verbindet euch, haltet euch und ihr werdet leuchten wie wir. Alles ist Resonanz, ihr werdet die Richtigen anziehen.“

Wahre Worte. Sehr ergriffen stand ich auf, klopfte mir ein paar vertrocknete Buchenblätter von der Hose, lächelte dem Baum-Paar ein letztes Mal zu und nahm den Ausgang Richtung Wanderweg. „Im Sommer wird das Pärchen vom Weg aus nicht zu sehen sein“, dachte ich beim Gehen. Die wahren Schätze liegen halt oft im Verborgenen und was du finden sollst, kommt zu dir.

Also sei offen bei deinen Spaziergängen, verfeinere deine Sinne und lass dich rufen von den Bäumen. Jeder bekommt die Möglichkeit sein Top-Model zu entdecken. Viel Spaß!

Also sei offen bei deinen Spaziergängen, verfeinere deine Sinne und lass dich rufen von den Bäumen. Jeder bekommt die Möglichkeit sein Top-Model zu entdecken. Viel Spaß!

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