Wie mich Kraftorte finden Teil II
Wie mich Kraftorte finden Teil II

Wie mich Kraftorte finden Teil II

Ruhigen Schrittes betrat ich diesen Jakobsberg. Sofort an der Eingangspforte, nachdem ich die Gradrobiere, diese äußerst hübsche Eiche gehüllt in einen zauberhaften grünen Blättermantel hinter mir gelassen hatte, bemerkte ich schon eine besondere Energie. Ich hatte kein Blutdruckgerät dabei, hat man ja auch selten beim Waldspaziergang, doch einmal 2019 in Essen, aber das ist eine andere Geschichte. Ich spürte eine innere Aufgeregtheit, einen erhöhten Puls, ein positives inneres Kribbeln. Wenn sich mein Gesichtsausdruck augenblicklich wandelt, wenn ich lächle, wenn ich meine Blicke nicht schnell genug von Baum zu Baum schicken kann, dann ruft es mir zu: Herzlich Willkommen an einem Kraftort!

Kraftorte sind eben Orte, an denen ich mich rundum pudelwohl fühle. Diese Orte lösen immer Emotionen aus, sei es wie hier diese innere Freude, ein anderes Mal ist es die ungeheure Inspiration,  mal innerer Friede. Auf jeden Fall geschieht immer etwas mit mir. Kraftorte lösen Positives aus oder nehmen Negatives von uns.

Als erste besondere Baumwuchsform begrüßte mich ein Elfenauge. Diesen Ausdruck benutzen wir Geomanten wenn wir Bäume sehen, deren Äste zusammengewachsen sind. Mal sind diese Augen klein, mal so groß wie eben jenes auf dem Jakobsberg direkt am Eingang. Wo man Elfenaugen erblickt, darf und sollte man sich nieder lassen, um Kräfte zu tanken. Diese Wuchsform macht uns immer aufmerksam auf besonders starke Vitalkraft. Das will heißen: wir können zum Mittag Pommes oder Biokartoffeln mit  Quark essen, wir werden von beidem satt, doch unserem Körper wird mit den Biokartoffeln erheblich bessere Nahrung zugeführt, auftanken mit Pommes funktioniert nicht sonderlich gut. In Baumsprache übersetzt bedeutet das: Dieser Ort war eh schon wundervoll, doch genau an diesem Elfenaugen-Baum könnte ich einen mentalen Bio-Cocktail trinken, den ich die nächsten Tage noch zu spüren bekommen hätte.

Ich war jedoch so aufgekratzt von der Schönheit dieses Ortes, dass ich es nur schaffte ein Foto von dieser Bio-Buche zu machen, den Cocktail wollte ich mit einer anderen Bäumin trinken.

 An diesem wunderschönen Sonnentag hoben sich ihre strahlend weißen Äste sehr markant gegen den tiefblauen Himmel ab. Elfenaugen kann man im Winter ohne dass sie von Blättern verdeckt werden, viel besser ausmachen. Innerlich bedankte ich mich für dieses Fotoshooting. Meine Dropbox-Sammlung wächst fast täglich.

Wenn mich jemand bei meinem Besuch auf dem Jakobsberg beobachtet hätte, könnte er vielleicht nach meinem Befinden gefragt haben. Meine Körperhaltung wechselte von in die Hocke gehen, mit der Nase ganz nah am Baumstamm kleben bis Arme über dem Kopf haltend, um den Baum in seiner ganzen Länge bis in seine Krone fotografisch verewigen zu können. Ich sage ja immer: man darf und sollte sich gerade in meinem Job das Kindliche bewahrt haben. Sich treiben lassen, die Zeit vergessen, nur auf die Natur achten, dann genau dann hört der Verstand auf dazwischen zu quatschen. Ich denke nicht mehr ans Bügeln, Corona oder ob meine Haare liegen. Ich bin nur bei mir und vollkommen im Hier und Jetzt wie man so schön sagt.

 Und das ist der Moment, in dem Heilung geschieht. Das Gehirn hat Pause, wird durchlüftet, alte nicht mehr gebrauchte Datensätze werden aussortiert und entsorgt. Dadurch, dass ich komplett abschalte, mache ich Speicherplatz frei, ich bereinige, lösche Daten im Spam-Ordner. Ich sage euch, nach jedem Waldgang läuft aus diesem Grunde mein System wieder erheblich besser. Denkt beim nächsten Spaziergang einfach an euer Handy und die Nachricht: Speicherkapazität nur noch 10%. Mit eurem Gerät führt ihr regelmäßig eine Bereinigung durch, macht ihr das auch mit eurem Gehirn?

 Ich verlasse meistens die Hauptwege, so auch an diesem Dienstagmittag. Der Landstrich hätte nicht den Namen Jakobsberg erhalten, wenn ich nicht keuchend hinauf stapfen müsste. Ab und zu benutzte ich diese im Winter blattlosen Schlingarme der Kletterpflanzen. Sie ließen in mir Bilder vom abenteuerlichen Dschungel auftauchen. Ich sagte euch ja: lasst alles zu, Hauptsache es entstehen gute Gefühle, denn das sollte immer das Ziel der Ausflüge in die Natur sein. 

Ich hangelte mich also mit Hilfe dieser Schlingpflanzen bis auf den Bergrücken. Wir befinden uns im Teutoburger Wald, ich war also nicht 100 Höhenmeter hinauf geklettert, auch wenn es sich so liest. Mein Ziel waren die alten Buchen, die schon von Weitem grün glänzten. Warum grün im Winter? Weil sich dicke Efeu-Ranken, faustdick die meisten, vom Stamm viele Meter hinauf bis in die Krone schlängelten. Ich konnte nicht anders, bei einem besonders schönen Exemplar musste ich die beiden einfach umarmen.

Gemeinsam gingen, lebten sie schon so lange an diesem Ort. Efeu verlässt niemals seinen Wirt, das berichtete ich schon in einem anderen Beitrag. Daher wird diese Pflanze gerne als Hochzeitsschmuck verwendet zum Zeichen der ewigen Treue. Efeu lässt sich nur an Strahlen-Orten nieder, wird also von dieser besonderen Frequenz angezogen. An diesem Kraftort herrschte eine ganz besondere Energie, eine überschäumende, freudige. Genau diese Energie hatte ich extrem nötig. Spaß, gute Laune fehlten mir in dieser Pandemie-Zeit. An diesem Ort bekam ich dieses Party-Gefühl geliefert, man kann es kaum glauben. Ich stellte mir in letzter Zeit nie mehr die Frage: Wie kann ich mein Ziel erreichen. Meine Frage war nur noch: Was möchte ich fühlen.

Wenn man gerade nicht mit vielen Menschen zusammen feiern darf und trotzdem etwas Ausgelassenheit spüren möchte, geht man einfach wie ich an einen Kraftort, so einfach ist das. Okay, es ist meine Art mit dieser bekloppten Zeit umzugehen, doch wie sage ich immer: Es kommt immer aufs Ergebnis an. Das Ergebnis war in meinem Fall, dass ich in heller Freude Efeu und Buche umarmte als seien es Sascha und Elfie, die ich lange nicht mehr gesehen hätte und durchs Laub hüpfte wie ein unbeholfener Teenager, der zum ersten Mal in einer Disko, sorry in einen Club ging.

Ich wollte euch mitnehmen auf meine kurze Reise hinaus aus dem Alltag und hinein in die Freude, ich hoffe ihr konntet euch die ein oder andere Szene im Geiste vorstellen. Wenn im Außen nichts mehr geht, kommt es nur auf dein Innen an! Nutze die Natur! Produziere deine Gefühle in dir! Der Naturraum gibt uns die Möglichkeit sofort mit der Produktion zu beginnen. Finde deinen Kraftort und kreiere was du willst! Viel Freude und bis zum nächsten Mal!

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